Juliane von Krause wird ausgezeichnet
München. Es ist ihr Herzensprojekt: Seit fast vier Jahrzehnten kämpft Juliane von Krause gegen Menschenhandel, Zwangsverheiratung und Genitalverstümmelung von Frauen. Am 7. Mai wurde der Geschäftsführerin der Münchner Organisation „STOP dem Frauenhandel“ die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste verliehen.
„Das ist eine große Ehre nun hier in Bayern diese Auszeichnung zu erhalten. Aber dieses Zeichen der Wertschätzung gilt auch all den Mitarbeiterinnen und Kolleginnen, die mit mir zusammen die Projekte realisiert haben“, so von Krause. Bereits 2016 erhielt die Frauenrechtlerin das Bundesverdienstkreuz. Mit ihr freuen sich die Gesellschafter von „STOP dem Frauenhandel“: Der Landesverband IN VIA Bayern e.V. und der Verein für Internationale Jugendarbeit Landesverein Bayern e.V.
„Ich wollte immer Frauenarbeit machen“, sagt von Krause, die nach dem Ethnologie-Studium zunächst in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit in Nürnberg tätig war. Ende der 1980er Jahre fing sie bei TERRES DES FEMMES an, später arbeitete sie in Osnabrück für ein Projekt gegen sexuelle Ausbeutung durch Touristen in Thailand und anderen Urlaubsländern.
Seit 2006 ist sie Geschäftsführerin von „STOP dem Frauenhandel“. Viel hat sie in dieser Zeit erreicht. Mit JADWIGA gibt es unter dem Dach von „STOP“ in Nürnberg und München Beratungsstellen für Opfer von Frauenhandel. Gerade an Schulen dürfte JADWIGA aktuell ein Begriff sein, weil sie im Rahmen der bayernweiten Kampagne „Gemeinsam gegen Loverboys“ Infoveranstaltungen zur Aufklärung über und Prävention der sogenannten Loverboy-Methode anbietet.
Seit 2012 gehört zu „STOP dem Frauenhandel“ auch SCHEHERAZADE, eine Einrichtung für junge Frauen, die von Zwangsheirat bedroht oder betroffen sind.
Mitte des Jahres scheidet Juliane von Krause aus dem aktiven Berufsleben aus. Was ihr größter Wunsch zum Abschied ist? Da muss sie nicht lange überlegen: „Dass Frauen selbstbestimmt und frei von Gewalt leben können.“
„STOP dem Frauenhandel“ wird sich auch weiter dafür einsetzen, ohne die Unterstützung auch aus der Bevölkerung ist eine effektive Arbeit allerdings nicht möglich, „wir sind ganz einfach auf Spenden angewiesen, um erfolgreich weitermachen zu können.“